Kategorie: today's special

Donnerstag, 30. Oktober 2008

29.10.2008

Ich stehe gestern früh schlaftrunken im Badezimmer vor dem Spiegel, schminke mich und versuche, das "Wunder der Menschwerdung" an mir zu vollziehen... als mir etwas im Spiegel ins Auge sticht. Kann das sein? Ist es etwa...

... 10 Sekunden später halte ich mein erstes entdecktes weißes Haar zwischen meinen Fingern und wundere mich, WIE weiß weiß sein kann... 34 Jahre und 8 Monate musste ich alt werden, um den Beweis in Händen zu halten, dass auch ich mit der Zeit alt werde...

Und mit einem Mal relativiert sich vieles: dieses "verrückt nach meinem Liebsten sein und nicht die Finger von ihm lassen können" ist wahrscheinlich ein gefinkelter Schachzug meines Körpers, mit dem er versucht "schau ma mal, dass Julia sich ein kleinwenig mehr anstrengt, sonst wird das in diesem Leben nichts mehr mit einem Kind". Keine überraschten Blicke mehr, wenn ich mein Alter oute, kein "WIE alt bist du???? 34?????? Ich hätte dir keinen Tag mehr als 28 gegeben..." mehr. Und in Zukunft sollte ich wohl besser aufpassen, wenn im Fernsehen die Werbung für Haarcolorationen "mit perfekter Grauabdeckung" läuft...

Mein erstes weißes Haar hat übrigens dasselbe Schicksal erlitten, das jedes erstentdeckte weiße Haar erleiden muss: es wurde ausgerupft und aufgehoben. Denn immerhin ist es mit meiner Altersweitsicht noch nicht so weit gediehen, dass ich die optische Identifikation einfach über den Spiegel erledigen konnte...

Dienstag, 28. Oktober 2008

Human behaviour

Gibt es irgendwo Regeln oder Normen, wie man mit Menschen, die man liebt, umzugehen hat? Außer den beliebten Redensarten „was du nicht willst, das man dir tu’, das füg’ auch keinem andren zu“ oder „wie man in den Wald hinein ruft, so kommt’s zurück“? Im Allgemeinen denke ich, dass ich mit den Menschen in meinem Leben freundlich-respektvoll umgehe. Im Speziellen frage ich mich aber, ob ich es bei meinem Liebsten im Augenblick etwas übertreibe…

„Danke, dass du dich so lieb um mich kümmerst“ steht diese Woche in einer PM, die mein Liebster mir geschickt hat. Keine zehn Worte, und doch schaffen diese paar Buchstaben, dass ich mich frage, ob ich es im Moment heftig übertreibe, schließlich bin ich „als Freundin“ doch ein kleines Bisschen aus der Übung. Na ja, was mache ich denn schon großartig für ihn? Ich helf’ ihm bei seiner Steuer, er mir bei meinem Internet. Ich koche ab und zu für ihn und trete ihm Kostproben ab, wenn ich mal was backe, er bestellt uns regelmäßig Pizza, Sushi oder Schnitzel. Wenn er auf Dienstreise ist, bringt er mir eine Kleinigkeit mit, wenn ich wo eine hübsche Kerze sehe, kaufe ich ihm die. Bei Verspannungen und Rückenschmerzen massiert der Eine den Anderen, wenn der Eine beruflich Feedback braucht, schaut der Andere drüber oder hört sich eine Präsentation als „Vorabpublikum“ an. Und wenn er einen stressigen Tag hatte, lasse ich ihn seine Geschichte erzählen – ich texte ihn ja auch umgekehrt zu, wenn ich Bürofrust habe. Das ist in meinen Augen ganz normales Beziehungsleben, wo man am Leben des Partners teilnimmt, wo man sich freut, wenn der geliebte Mensch sich freut, und wo man tröstet, wenn der Andere Kummer und Sorgen hat. Und aus meinem Blickwinkel ist unser gegenseitiges geben und nehmen im Gleichgewicht.

Aber das scheint nur meine Sicht der Dinge zu sein. Und während ich mich freue, dass meine Anwesenheit dazu führt, dass mein Liebster etwas entspannter und ruhiger ist, empfindet er es retrospektiv betrachtet als Belastung, dass er seinen Kummer und seine Sorgen auf mich „abgeladen“ hat. Dabei sieht er aber nicht, dass ich ihm seinen Rucksack, den er mit sich herum trägt, nicht abnehme. Mitfühlen – ja. Mitleiden – nein.

Meine Freundin Ambi hat es sehr schön formuliert: „mir geht es ja nicht am Allerwertesten vorbei, wenn es meinem Mann schlecht geht. Weil würd’s das, würde ich ihn ja schlechter behandeln als meine engen Freunde.“ Das trifft es meiner Meinung nach sehr gut: für meine Freunde bin ich ja auch da, wenn sie mich brauchen, da höre ich mir auch Freude, Kummer und Leid an, auch deren Leben teile ich. Außerdem möchte ich für meinen Liebsten eine gleichwertige Partnerin sein – nicht das Weibchen, das sich zurück lehnt und sagt „was dir heute passiert ist, das interessiert mich nicht, ich möchte, dass du dich jetzt ausschließlich um mich kümmerst, und was mit dir ist geht mich nichts an – und dass du mich ja schön unterhältst…“. Nein, ich will nicht die Sonnenuhr in seinem Leben sein, die nur die schönen Stunden mitbekommt. Warum? Weil ich glaube, dass ich dann einen wichtigen Teil von meinem Liebsten nie kennen lernen werde. Was ich schade fände, weil ich bis jetzt jeden Teil, den er mir von sich vorgestellt hat, als interessant, liebenswert und bereichernd empfunden habe. Und ich kann einen Menschen nur als Gesamtheit lieben – scheibchenweise geht nicht.

Ich habe mir immer einen Mann gewünscht, der mir den Boden unter den Füßen wegzieht und der dann hinter mir steht und mich auffängt, einer, an dem ich mich reiben kann und an dem ich wachse. Nun, so ein Mann bereichert nun mein Leben. … „Und was passiert, nachdem der Prinz die Prinzessin gerettet hat?“ – „Sie rettet daraufhin sein Leben…“

Montag, 11. August 2008

Meine kleine Chu-Chi Maus...

Kosenamen... wohl jeder kennt diese Anleihen (zumeist aus dem Tierreich), mit denen wir von liebenden Mitmenschen bedacht werden oder die wir unserer Umwelt aufnötigen. In der Familie kommt man ohne sie nur sehr selten aus, und lustigerweise weiß ja auch jeder, wer gemeint ist - wenn meine Mutter ihr "Mäuschen" ruft, dann weiß ich, dass sie mich sucht, und bei "Schätzchen" eilt mein Dad herbei.

Ich muss gestehen, ich bin auch von der Sorte Mensch, die ihre Mitmenschen mit allen möglichen Kosenamen bedenkt. Im Büro läuft eine Menagerie von Hasis, Mäuschen, Bussibären und Schatzis rum (weil ich mich nie entscheiden kann, soll ich "Schaf" oder "Ziege" sagen...) - wenn ich sehr schlecht gelaunt bin, kann auch mal ein "Goldstück" oder ein "Herzblatt" dazu kommen (da gehen die Kollegen aber schon freiwillig in Deckung), meine Freundinnen werden mit "Schönste", "Süße" oder "Mauserl" bedacht, mein bester Freund ist schon seit Jahren mein "Schätzchen". Und wie ist es mit dem Mann in meinem Leben?

Gewiss, wenn meinem Liebsten etwas weh tut, dann sage ich zu ihm "oh weh, du bist aber jetzt ein armer Hase", aber das ist eine Redewendung, die ich auch im Büro verwende. Aber sonst spreche ich ihn nur mit seinem Vornamen an, alleine bei dem Gedanken, das allseits beliebte "Schaaaaahaaaaatz" durch einen Raum zu brüllen, sträuben sich mir die Nackenhaare. Ihn mit einem Nagetier vergleichen? Undenkbar... Und auch er spricht mich ausschließlich mit meinem abgekürzten Vornamen an. Ist unsere Beziehung deswegen weniger liebevoll?

Ich denke, das Liebevolle in einer Beziehung äußert sich nicht darin, ob man den Partner mit einem Kosenamen bedenkt. Denn auch ein "Schnuckelchen" kann - im Streit um die Ohren geknallt - ganz schön schmerzen. Außerdem - ganz ehrlich: wenn er mir mit seiner angenehmen Stimme meinen Namen ins Ohr flüstert, klingt es so, als würde er einen Kosenamen für mich verwenden, und im Gegensatz zum beliebten "Schatz" teile ich den nicht mit Millionen anderer Frauen, der gehört nur mir alleine...

Samstag, 9. August 2008

Brazil

Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich hier schon mal darüber philosophiert, wie man der Bikinizone - haartechnisch betrachtet - am erfolgreichsten zu Leibe rücken kann. Und ich gehe auch schon regelmäßig zur Kosmetikerin, um eben besagte Bikinizone harzen zu lassen. Is' nicht teuer, tut nicht weh, und es schaut hübscher aus, wenn man beim Slip oder beim Bikinihöschen links und rechts nicht einen halben Urwald stehen hat. Soweit, so gut.

Was aber, wenn man in Carrie-Bradshaw-Manier mal den totalen Kahlschlag probieren will? Und sich nicht alle zwei Tage beim Rasieren in sehr, sehr, sehr schmerzempfindliche Körperteile schneiden will? Dafür haben die Kosmetikindustrie und einige Masochisten das brazilian Waxing erfunden.

Ich liege heute also ziemlich entblößt vor meiner Kosmetikerin (und frage mich die ganze Zeit, ob das wohl nun der Zeitpunkt wäre, an der ich ihr das du-Wort anbieten sollte), versuche, mir den schlimmstmöglichen Schmerz vorzustellen und rede mir ein, dass das Wachsen unmöglich so weh tun kann.

Tut's auch nicht. Gut, angenehm ist was anderes, aber lustigerweise schmerzt das Augenbrauenzupfen deutlich mehr (wahrscheinlich, weil die Kosmetikerin dafür eine starke Lampe verwendet und meine Augen extrem lichtempfindlich sind - wie gut, dass man die Augen nur am Kopf hat...). Und ich fühle mich hinterher nicht wie John Wayne, der 12 Stunden im Sattel verbracht hat und die Beine nur noch mit Schmerzen schließen kann.

... aber nach einigen Stunden zeigt ein sehr schüchterner Blick in meine Intimzone, dass der Begriff "Rothaut" bis dato von der Menschheit eindeutig falsch verwendet wurde. Es bleibt wohl dabei: wer schön sein will, muss leiden. Oder so...

Donnerstag, 7. August 2008

Frühstücksunfälle

Ich sitze heute morgen ahnungslos bei meinem Kaffee, schlürfe den vorsichtig, hänge noch schlaftrunken dem Traum der vergangenen Nacht nach und denke weder etwas Böses (eigentlich denke ich an gar nichts) noch erwarte ich irgendwas spezielles, das mich beim "Wunder der Menschwerdung" begleitet, als ich auf einmal im Radio folgendes höre...

So schnell hab ich noch nie einen Kaffee über den Tisch gespuckt...

Hiermit meinen aufrichtigsten Dank an das Ö3-Comedy-Team: war ein nettes Wachwerden heute :-).

Donnerstag, 31. Juli 2008

Heute hatte ich "bad Clown" zum Frühstück

Neulich in meinem Xing-Posteingang…

Sehr geehrte Frau Julia,

ich bin Personalberaterin und unterstütze ein sehr renommiertes und erfolgreiches Beratungshaus bei der Suche und Auswahl hoch qualifizierter Mitarbeiter.

[hier folgt eine Jobbeschreibung für einen für mich gänzlich uninteressanten Job]

Bitte geben Sie mir kurz Feedback, ob die Positionen für Sie interessant sind.

Freundliche Grüße

S. T.

Nein, ist für mich definitiv nicht interessant. Aber seien wir nicht so und bleiben wir nett, lieb und freundlich…

Sehr geehrte Frau T.!
Herzlichen Dank für Ihr Angebot - ich bin im Augenblick nicht daran interessiert, mich beruflich zu verändern.
Mit freundlichen Grüssen
Julia

… kurz, prägnant, mit einem Satz alles gesagt und war doch eh nett von mir, oder?

Heute dann die Antwort auf meine Antwort:


Sehr geehrte Frau Julia,

vor einigen Tagen haben wir Sie angeschrieben, um Sie auf Positionen aufmerksam zu machen, die bei einem unserer Kunden vakant sind. Bisher habe ich noch keine Antwort erhalten und habe deshalb noch einige Informationen, um Ihr Interesse zu wecken:

[hier folgt wieder die Beschreibung für den von mir gänzlich uninteressanten Job]

Für weitere Details würden wir gerne mit Ihnen telefonieren. Bitte teilen Sie uns mit, wann und unter welcher Rufnummer wir Sie erreichen können oder rufen Sie uns unter den unten aufgeführten Rufnummern an. Meine Kontaktdaten sind für Sie freigeschaltet.

Sollten Ihre Interessensschwerpunkte anderweitig gelagert sein, ist eine kurze Info ebenfalls hilfreich für mich, um Ihnen andere Positionen, ggf. auch bei anderen Unternehmen, vorstellen zu können.

Ich freue ich mich über eine kurze Nachricht von Ihnen.

Viele Grüße

S. T.

Was ist los, red ich Suaheli? Ja, gut, jetzt bin ich nicht nett, aber sie bettelt ja geradezu darum…

Sehr geehrte Frau T.!

Wenn Sie in der PM, die Sie mir hier geschickt haben, etwas weiter nach unten scrollen, dann finden Sie als Antwort auf Ihren Wunsch nach Feedback:

Sehr geehrte Frau T.!
Herzlichen Dank für Ihr Angebot - ich bin im Augenblick nicht daran interessiert, mich beruflich zu verändern.
Mit freundlichen Grüssen
Julia


Wenn Sie mein Profil anclicken, dann sehen Sie, dass ich bei "warum ich auf Xing bin" KEIN Häkchen bei "Jobsuche" gesetzt habe. Und in meinem "ich suche" findet sich auch NICHT der sehr beliebte Eintrag "neue Herausforderungen" - all dies könnte unter Umständen implizieren, dass ich TATSÄCHLICH keinen neuen Job suche. Dies alles hat Sie nicht davon abgehalten, mich dennoch anzuschreiben, was ich Ihnen mit einem sehr höflichen, aber doch bestimmten "nein, danke, ich habe kein Interesse" beantwortet habe. Von Ihnen nun nochmals angeschrieben zu werden (mittels click auf den "antworten"-Button - man sollte meinen, dass derjenige, der des Lesens mächtig ist, einen Vorteil hat) und mir zu schreiben, dass Sie noch keine Antwort von mir erhalten haben, provoziert in mir die Frage "welchen Teil meiner PM haben Sie genau nicht verstanden?". Da empfehle ich Ihnen dann einen Blick auf die folgende Seite: http://de.wikipedia.org/wiki/Nein - vielleicht beseitigt das dann die Unklarheit.

Ich behalte mir auch vor, diese PM an Xing weiter zu leiten, da sie für mich in den Bereich "Belästigung" fällt.

Julia

Ist zugegeben echt nicht nett von mir, aber mir gehts jetzt besser - und die schreibt mich nicht mehr an!

Freitag, 18. Juli 2008

Weltuntergangsimpressionen

Es gibt nichts spannenderes, als während eines Gewitters beim Heurigen am Reisenberg zu sitzen und zuzusehen, wie vor den eigenen Augen Wien quasi verschwindet. Zusätzlich hat man einen tollen Blick auf alle möglichen Blitze, und es ist auch sehr beeindruckend, wenn man sieht, wie frisch geputzt die Luft über Wien nach einem Gewitter aussieht. Ängstlich darf man halt nicht sein, aber zur Not gibts da oben einen sehr leckeren Wein, mit dem übersteht man vieles.

Ah ja, ganz wichtig: Tisch reservieren (Terrasse überdacht) und flache Schuhe anziehen! Und nach 10 Uhr Abends nicht zu laut lachen, weil das mag der Nachbar dort nicht...

Freitag, 11. Juli 2008

Oh Herr, schmeiß' Hirn runter...

Eigentlich bin ich ein totaler Fan von Xing, früher auch als OpenBC bekannt. Ich hab Unmengen an Menschen über diese Plattform kennen gelernt, die ich nun nicht mehr missen möchte und die mein Leben täglich aufs Neue bereichern. Allerdings bringt Xing auch eine Plage mit sich... Personalberater...

Das Schöne am Xing ist, dass man sich sein Profil zusammenstellen kann. Und beim "warum ich auf Xing bin", kann man standardmäßig Häkchen setzen, was einen denn hier her treibt. Einer der Punkte ist "neuer Job" - und dort habe ich kein Häkchen. Eine andere Möglichkeit, um im Xing an Jobangebote zu kommen, ist, wenn man im Feld "ich suche" als Text "neue Herausforderungen" einträgt. Das ist sozusagen der inoffizielle Code für "bin eigentlich auf der Suche, trau mich aber nicht, das öffentlich ins Netz zu schreiben, denn mein Boss könnte ja über mein Profil stolpern". Auch diesen Text habe ich nicht in meinem "ich suche". Somit sollte es also auch für den intelligenzresistentesten Personalberater nicht die große intellektuelle Herausforderung sein: Julia sucht einfach grad nicht Job. Wer lesen kann, ist hier im Vorteil.

Es gibt natürlich immer wieder einige, die meinen "naja, aber vielleicht können wir Fr. Julia ja doch ein bisschen ködern". Der clevere Teil der Headhunter schickt daraufhin eine PM, auf die ich in der Regel sehr freundlich antworte, mich für das Interesse bedanke und höflich ablehne. Es ist auch schon vorgekommen, dass sich dann mit dem Personalberater eine kleine PM-Unterhaltung ergeben hat - sind ja auch alles nur Menschen.

Und dann gibt es die anderen...

Natürlich kann man im Xing neben dem Namen auch die Firma des Profilinhabers sehen. Mit Hilfe von Internet oder auch einem simplen Telefonbuch ist es also keine sonderliche Herausforderung, die Firmennummer heraus zu finden. Und da man ja den Namen des Profilinhabers auch weiß, schafft es die Telefonvermittlung in der Regel, die Headhunter zu mir durchzustellen.

Wobei ich mir ja schon insgeheim die Frage stelle: was erwarte ich mir als Personalberater, wenn ich einen potentiellen Kandidaten am Festnetz (!!!) zu Bürozeiten (!!!) im Office (!!!) anrufe? Wenn ich veränderungswillig wäre (was ich aber nicht bin), könnte ich am Telefon nur schwer sagen "ich kann grad nicht reden, können Sie mich bitte auf andere Art und Weise kontaktieren" - weil die ganze Abteilung das mitbekommen würde. Und ich würde wohl kaum ein Erstkontaktsgespräch mit einem Headhunter führen, wenn mir vis-a-vis mein Chef sitzt und die Öhrchen spitzt. Mein Spatzenhirn findet also "im Büro anrufen ist eine ganz, ganz schlechte Idee". Mein Standardsatz in diesen Fällen ist ein "danke schön, aber ich bin im Augenblick nicht daran interessiert, mich beruflich zu verändern".

Einige dieser Headhunter scheinen aber in ihrem früheren Leben Staubsaugervertreter, AWD-Berater oder Abonnementkeiler gewesen zu sein, und die werden dann nervig. Wenn mich jemand unaufgefordert anruft, mir unerwünschterweise einen Job anbietet und hinterher mein "kein Interesse" nicht akzeptiert, dann erwacht in mir ein leiser Grant. Wenn ich grantig werde, werde ich in der Regel etwas - na, unhöflich triffts nicht ganz - sarkastisch (gut, um Sarkasmus zu verstehen, bedarfs wieder einer gewissen Grundintelligenz, und ob die bei dieser Spezies Mensch vorhanden ist... egal). Wenn ich wildfremde Menschen am Telefon anknurre - auch wenn sie es noch so verdient haben, ja, geradezu darum gebettelt haben - fühl ich mich hinterher "angepatzt", weil ich ja eigentlich gerne ein netter Mensch bin, der zu Unbekannten nicht von vornherein unhöflich ist (ich fahr ja niemandem, den ich nicht kenne, zur Begrüßung mit dem Arsch ins Gesicht) - es ist einfach in meinen Augen furchtbar schlecht für mein Karma. Und wenn ich nach einem ungewollten Telefonat am Ende mit einem Karmadefizit dastehe, ist das für mich der klassische Anwendungsfall einer lose-lose-Situation.

Also nochmals die Frage: warum glauben einige Headhunter, dass es eine wirklich gute Idee ist, potentielle Kandidaten im Büro anzurufen?

Und falls jemand den ultimativen Abschreckungsspruch hat, den ich auf "ich über mich" schreiben könnte, dann bitte: nur her damit!

Montag, 7. Juli 2008

Mein erstes Mal...

Gestern hab ich auf besondere Art und Weise meine Unschuld verloren: ich bin das erste Mal als Sozia auf einem Motorrad mitgefahren. Und es war geil, geil, geil, geil, geil!!!!!!! Die Beschleunigung spüren, dieses leichte Schlenkern, wenn man sich in eine Kurve legt, der Fahrtwind... Das Allerschönste am Motorradfahren ist aber, dass man sich mit aller Kraft am Liebsten festhalten muss. ... und dieses "absolut keine Kontrolle über eine Situation haben und dem Fahrer blindlings vertrauen müssen" - und das mir, wo ich doch so ungern die Kontrolle aus der Hand gebe...

Ich hoffe, er macht sein Versprechen bald wahr und dreht mit mir eine Runde über die Höhenstraße...

Donnerstag, 3. Juli 2008

ein schöner Morgen beginnt...

... nach einer viel zu kurzen Nachtruhe läutet der Wecker, der Restalkoholpegel vom Vorabend ist noch in den Bereich "bedenklich" einzureihen, und während man sich widerwillig im Bett räkelt und streckt, stellt man fest...

... dass man sich fast net rühren kann, weil frau in einem Anflug von "sportlichem Ehrgeiz" dem Liebsten zwei Tage vorher beweisen musste, dass man auch ohne ordentliche Technik - dafür mit entsprechendem Krafteinsatz - in der Lage ist, Verspannungen in seinem Rücken mittels Massage zu lösen...

Mit Muskelkater verkatert aufwachen ist echt super, vor allem, wenn der Muskelkater genau zwischen den Schulterblättern sitzt, wo frau sich selbst unmöglich mit Diana noteinschmieren kann...

Aber was ist schon ein ausgewachsener Muskelkater gegen das zufriedene Schnurren eines Mannes...

Und falls wer weiß, wie ich es in Zukunft besser machen kann - nur her mit den Tipps!

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