Donnerstag, 3. Juli 2008

ein schöner Morgen beginnt...

... nach einer viel zu kurzen Nachtruhe läutet der Wecker, der Restalkoholpegel vom Vorabend ist noch in den Bereich "bedenklich" einzureihen, und während man sich widerwillig im Bett räkelt und streckt, stellt man fest...

... dass man sich fast net rühren kann, weil frau in einem Anflug von "sportlichem Ehrgeiz" dem Liebsten zwei Tage vorher beweisen musste, dass man auch ohne ordentliche Technik - dafür mit entsprechendem Krafteinsatz - in der Lage ist, Verspannungen in seinem Rücken mittels Massage zu lösen...

Mit Muskelkater verkatert aufwachen ist echt super, vor allem, wenn der Muskelkater genau zwischen den Schulterblättern sitzt, wo frau sich selbst unmöglich mit Diana noteinschmieren kann...

Aber was ist schon ein ausgewachsener Muskelkater gegen das zufriedene Schnurren eines Mannes...

Und falls wer weiß, wie ich es in Zukunft besser machen kann - nur her mit den Tipps!

neulich bei einem Bier...

Julia (etwas irritiert): was meinst du mit "was machst du beim Blasen"?
Lilly: naja, gibst vorher die Zähne raus?

Gestern am iPod...

Ungeküsst

Liegt es am heißen Wetter, das den Geist so unendlich schläfrig macht, an der Tatsache, dass ich an chronischem Schlafmangel leide oder habe ich einfach das Universum im Augenblick nicht an meiner Seite? Tatsache ist, mir fehlt der Kuss meiner Muse… Es ist ja nicht so, dass in meinem Leben grad nicht lustige, erzählenswerte Dinge passieren würden. Ganz im Gegenteil, ich finde sogar, das Leben ist im Augenblick ausgesprochen nett zu mir und behandelt mich seit langem mal wieder so richtig, richtig, richtig gut. Aber daraus eine witzige Kolumne zu basteln? Dazu fehlt mir etwas die Inspiration…

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich im Moment einfach total glücklich und zufrieden bin. Und dass Sarkasmus und Zynismus, die beiden Raben, die auf meinen Schultern sitzen, von diesem Futter nicht wirklich satt werden. Ich habe das Gefühl, als ob ich im Moment soviel Ruhe und Gelassenheit ausstrahle, dass all die Absurditäten und die Dinge aus der Pleiten-Pech-und-Pannen-Show, die mir sonst mit schöner Regelmäßigkeit passiert sind, angesichts dieser Ausstrahlung den Retourgang einlegen und ihr Heil in der Flucht suchen.

Die Frage drängt sich auf: ja, zugegeben, mir geht’s sehr gut, aber interessiert das noch jemanden außer mich? Abgesehen natürlich von jenen Leuten, die mich „in real life“ kennen und die sich unendlich für mich freuen, dass die Unruhe, die mich in den letzten Jahren getrieben hat, gewichen ist, und ich entspannt und relaxed bin wie schon seit langer Zeit nicht mehr. Ich laufe gut gelaunt und mit einem dicken, fetten Grinser im Gesicht durch Wien, und all die Kleinigkeiten, die mir sonst so über den Weg gelaufen sind, und die ich einfach nur aufklauben musste, mit ein paar Satzzeichen garnieren und die ich dann online stellen konnte, weichen mir aus. Oder ist es etwa so, dass die rosarote Brille, die unübersehbar auf meiner Nase prangt, einen Zynismus-ausblende-Modus hat, sodass ich all die absurden Dinge im Moment gar nicht sehen würde, selbst wenn sie vor meiner Nase auf und ab hüpfen, winken und laut dabei rufen würden.

Außerdem habe ich den Eindruck, als ob ich all die Geschichten auf die eine oder andere Art schon erzählt habe, dass ich dieses Klischee schon mehrfach gedroschen habe und das andere Bonmot schon in einem anderen Zusammenhang gebracht habe. Und ich finde es ja selbst auch immer schrecklich, wenn sich die Leute immer und immer wieder wiederholen und es selbst nicht merken, dass sie diese Geschichte schon zum 4.739. Mal zum Besten gegeben haben. Da fühlt man sich dann wie „und täglich grüßt das Murmeltier“ – nein, danke schön…

Zusätzlich frustriert es mich, wenn ich vor dem PC sitze und das leere Dokument anstarre, dieses virtuelle Blatt Papier, das mich regelrecht verhöhnt, weil ich es nicht schaffe, ihm etwas Witziges aufzuzwingen. Vor allem lasse ich mich ja auch selbst von meinem Ehrgeiz knechten, dass ich mir ständig beweisen möchte, dass ich ja locker (locker!) 1 ½ A4-Seiten füllen kann, ohne mich dabei zu wiederholen und dabei wie von selbst Intelligenz, Witz und Eloquenz versprühe… Und nun – Schaffenskrise… Vor allem, weil meine Worte ja vor meinem inneren Zensor gar nicht bestehen – ich möchte unterhalten, zum Nachdenken anregen, einfach 1 ½ Seiten lang aus der eigenen Realität entführen und in eine andere Realität einladen.

Aber würde meine Realität im Augenblick einen Fremden reizen? Ich genieße mein Leben im Augenblick genau so, wie es ist, bin unendlich glücklich, dass Mr. Right-for-this-moment mein Leben um Facetten bereichert, die es vorher nicht hatte, genieße dieses „einander noch nicht komplett vertraut sein, aber auch nicht mehr fremd“, aber auch dieses „es gibt keine gefühlsmäßige Unsicherheit“, weil ich weiß, dass er längere Zeit in meinem Leben bleiben wird.

Ich habe mich oft gefragt, was passieren wird, wenn dieses „von einem Date ins nächste stolpern und lauter Wahnsinnige dabei kennen lernen“ vorbei sein wird. Wird es dann jemanden interessieren, wie ich mit meinem Liebsten die Abende verbringe? Welchen Film wir uns im Kino angeschaut haben, wohin wir Essen gegangen sind, wie sich unser Beziehungsalltag entwickelt? Vielleicht sehe ich das jetzt sehr überspitzt, aber Alltag… das hat jeder selbst. Und vielleicht ist es für den Einen oder Anderen eine Beruhigung zu sehen, dass das Leben der Anderen genauso normal ist wie das eigene, ohne tägliches Drama und ohne Nervenkrieg.

Aber möchte ich über „Alltag“ schreiben? Schildern, dass ich müde aus dem Büro heimgekommen bin und wir uns dann zuhause nur vor den Fernseher verkrochen haben, jeder mit einer Flasche Corona in der Hand, Chips mümmelnd? 1 ½ Seiten mit Kochrezepten füllen, womit ich meinen Liebsten überrascht habe?

Nein, das fühlt sich für meine Ansichtssachen völlig falsch an…

Und von dem her wird es nun eine Änderung geben. Ich werde weiterhin auf dieser Seite schreiben. Aber die Beiträge werden mehr dem „klassischen Blog“ ähneln, vielleicht verirrt sich zwischendurch die eine oder andere Kolumne dazu – wenn wieder etwas passiert, womit man 1 ½ Seiten füllen kann, worüber man philosophieren kann, worüber man lachen oder sich ärgern kann. Aber da sich mein Leben geändert hat, muss sich auch die Plattform dazu ändern. Und Veränderung ist etwas Schönes, Positives… denn ohne sie gibt es keine Weiterentwicklung. Und wer möchte schon für den Rest seines Lebens am gleichen Fleck stehen bleiben?

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