Ja, guter Text. Ich kann meine Ex-Beziehungen gar nicht richtig verallgemeinern, mit einigen habe ich noch (losen) Kontakt, mit zweien gar keinen mehr. Letzteres mag an der Entfernung liegen, oder daran, dass ich die Beziehungen erst beendet habe, als ohnehin schon alles gesagt und der Respekt voreinander verloren war, und dann will man in der Tat nicht mehr befreundet sein. Aber das dachte ich bei einem anderen Ex auch, und mit ihm bin ich heute recht gut befreundet. Mir wird zwar jedes Mal wenn wir uns sehen klar, dass es die richtige Entscheidung war, sich zu trennen, aber der Respekt ist zurückgekehrt (zugegeben, erst seit er mich wirklich ziehen ließ). Aber ich stimme dir zu, dass man dann nicht mehr so viel aus seinem (Privat-)Leben preisgeben mag (z.B. neue Liebeleien), so gesehen ist es wohl keine ehrliche, aufrichtige Freundschaft.
Frohes Neues :-)
drewshine - 5. Jan, 20:04
ich freue mich immer für alle, die es schaffen, eine beziehung zu beenden und dennoch freunde zu bleiben. denn um zu erkennen, dass es die bessere entscheidung ist, wenn man geht, braucht es auf beiden seiten reife und respekt.
..ich hab mich ja gestern erst über meinen Ex geärgert.
Bei mir ist es weniger lang her, aber inzwischen auch schon wieder gut eineinhalb Jahre.
Am Anfang hatte ich mir eingeblidet, dass Freundschaft möglich sein könnte, wenn ich uns beiden mal eine Zeit Abstand und Verarbeitungszeit gegeben habe.
Aber so einfach schien das dann nicht zu sein.
Zuerst hatte er sich Hals über Kopf Ersatz gesucht (Sorry, aber was kann es anderes sein, wenn nichtmal zwei Wochen nachdem ich Schluss gemacht habe und ausgezogen bin schon die Neue einzieht..?), was für mich sogar ziemlich angenehm war weil ich plötzlich wieder normal mit ihm reden konnte. Aber das ist jetzt auch wieder seit über einem Jahr auseinander, und seither funktioniert es wieder nicht mehr.
Ich finde das immer noch ein bisschen schade, weil ich ihn eigentlich mag. Die Agressionen kochen nur hoch, wenn es mal wieder ein Problem gibt. Weil ich auch ein Problem mit ihm hab, wenn er eins mit mir hat. Und nein, ich stehe da nicht immer drüber.
Im Endeffekt ist es seit der Trennung immer noch dasselbe: Ich bin wahlweise traurig oder wütend, wenn ich mal wieder merke, wie sehr ich ihn verletzt hab, indem ich ihn verlassen habe, und wie wenig er mit der Trennung eigentlich umgehen kann.
Traurig bin ich, wenn er ehrlich ist und sagt: Bitte erwähne dieses/jenes nicht, das tut weh daran erinnert zu werden.
Wütend bin ich, wenn es über hinten rum kommt, plötzlich aus dem Nichts, obwohl ich weder unfreundlich noch ZU freundlich war (was ich ja auch nicht sein darf, weil ihm das ja auch weh tut), irgendeine von diesen platten Beschuldigungen, zu sehr aus dem Nichts gegriffen um mich persönlich zu treffen.
Aber sie treffen woanders.
Ich will dass es ihm gut geht, verdammt, und wenn es ihm nicht gut geht, dann soll er mich nicht damit belasten. Auch wenn er nicht zusammenbricht oder so. Mir wäre es einfach lieber, wenn es ihm jetzt besser ginge als zu der Zeit, als wir zusammen waren.
Mein Ego hat das nicht mehr notwendig.
Jedes Mal, wenn ich mal mit ihm rede, und wir unterhalten uns annähernd normal, bin ich so froh. Und jedes Mal komm ich hinterher drauf, dass es offenbar nicht so fein war, wie ich dachte, weil er im nächsten Gespräch dann wieder diese Bitterkeit hat.
Und leider geht mir das immer noch nicht am Arsch vorbei..
drewshine - 5. Jan, 21:53
ich glaube...
... wir leiden deshalb so, weil wir für diesen menschen eine verantwortung übernommen haben. und uns im innersten immer noch dafür verantwortlich fühlen, weil es ihm auf einmal nicht gut geht. bei mir war es zumindest so. ich hab mir oft gedacht "ja, aber was macht er denn ohne mich". womit ich ihn seiner verantwortung für sein leben entbunden habe...
jetzt sage ich mir immer "ich bin für sein glück nicht verantwortlich". ich habe versucht, ihn glücklich zu machen - und ich habe es nicht geschafft, weil ich an den dämonen, die ihn geplagt haben, nicht vorbei gekommen bin. der knackpunkt ist, dass man nur einen menschen glücklich machen muss - und das ist man selbst. ich kann einen anderen menschen nicht dafür verantwortlich machen, dass er sich einen haxen ausreißt, um mich glücklich zu machen, das muss ich schon selbst tun.
von demher können wir unseren exen wohl nur wünschen, dass sie ihr leben in den griff bekommen und den schlüssel finden, wie sie sich selbst glücklich machen können. bei meinem ex habe ich lange genug seine probleme zu meinen gemacht. und es hat noch länger gedauert, bis ich begriffen habe, dass es nicht meine aufgabe ist, seine probleme zu lösen - er ist ein mann und eigenverantwortlich. und man kann wohl stütze sein, aber man ist niemals die lösung.
und auch, wenn es noch so schwer fällt, manchmal muss man sie einfach am boden liegen lassen und sie nicht im vorfeld auffangen. denn erst, wenn man sieht, wie beschissen es ist, wenn man mit der nase im dreck liegt, erst dann hat man wahrscheinlich genug motivation, dass man bereit ist, es zu ändern...
..und das ist mir auch bewusst. Das mit der Verantwortung..
Es fühlte sich an, als hättest du ein verletztes Tier gefunden, aufgenommen, mühevoll gepflegt, bis es ihm besser ging, und bevor es ganz gesund war im Winter die Krücken weggenommen und in den kalten Winter hinausgeschickt.
Was da an Arbeit dahinter steckte, bis er mir vertrauen konnte, und ich komm mir hin und wieder so bös vor, weil ich als einziger Mensch, dem er halbwegs wirklich vertrauen konnte, bei dem er er selbst sein konnte, ihn quasi stehen hab lassen.
Und gleichzeitig will ich mir nicht mehr bös vorkommen.
Das schräge ist ja, dass er zehn Jahre älter ist als ich. Und trotzdem fühlt es sich eher an, als wäre er mein Adoptivkind oder so. Das ist wahrscheinlich auch der Knackpunkt. Jetzt bin ich einfach lieber mit einem Mann zusammen, der zwar technisch gesehen jünger ist als er, sich aber erwachsener anfühlt.
Bei dem ich eher das Gefühl hab, auf Augenhöhe zu sein, und der es nicht nötig hat, meinen Beschützinneninstinkt zu aktivieren.
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Zuletzt aktualisiert: 5. Mär, 18:13
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Frohes Neues :-)
dir auch ein frohes neues jahr!
hmm..
Bei mir ist es weniger lang her, aber inzwischen auch schon wieder gut eineinhalb Jahre.
Am Anfang hatte ich mir eingeblidet, dass Freundschaft möglich sein könnte, wenn ich uns beiden mal eine Zeit Abstand und Verarbeitungszeit gegeben habe.
Aber so einfach schien das dann nicht zu sein.
Zuerst hatte er sich Hals über Kopf Ersatz gesucht (Sorry, aber was kann es anderes sein, wenn nichtmal zwei Wochen nachdem ich Schluss gemacht habe und ausgezogen bin schon die Neue einzieht..?), was für mich sogar ziemlich angenehm war weil ich plötzlich wieder normal mit ihm reden konnte. Aber das ist jetzt auch wieder seit über einem Jahr auseinander, und seither funktioniert es wieder nicht mehr.
Ich finde das immer noch ein bisschen schade, weil ich ihn eigentlich mag. Die Agressionen kochen nur hoch, wenn es mal wieder ein Problem gibt. Weil ich auch ein Problem mit ihm hab, wenn er eins mit mir hat. Und nein, ich stehe da nicht immer drüber.
Im Endeffekt ist es seit der Trennung immer noch dasselbe: Ich bin wahlweise traurig oder wütend, wenn ich mal wieder merke, wie sehr ich ihn verletzt hab, indem ich ihn verlassen habe, und wie wenig er mit der Trennung eigentlich umgehen kann.
Traurig bin ich, wenn er ehrlich ist und sagt: Bitte erwähne dieses/jenes nicht, das tut weh daran erinnert zu werden.
Wütend bin ich, wenn es über hinten rum kommt, plötzlich aus dem Nichts, obwohl ich weder unfreundlich noch ZU freundlich war (was ich ja auch nicht sein darf, weil ihm das ja auch weh tut), irgendeine von diesen platten Beschuldigungen, zu sehr aus dem Nichts gegriffen um mich persönlich zu treffen.
Aber sie treffen woanders.
Ich will dass es ihm gut geht, verdammt, und wenn es ihm nicht gut geht, dann soll er mich nicht damit belasten. Auch wenn er nicht zusammenbricht oder so. Mir wäre es einfach lieber, wenn es ihm jetzt besser ginge als zu der Zeit, als wir zusammen waren.
Mein Ego hat das nicht mehr notwendig.
Jedes Mal, wenn ich mal mit ihm rede, und wir unterhalten uns annähernd normal, bin ich so froh. Und jedes Mal komm ich hinterher drauf, dass es offenbar nicht so fein war, wie ich dachte, weil er im nächsten Gespräch dann wieder diese Bitterkeit hat.
Und leider geht mir das immer noch nicht am Arsch vorbei..
ich glaube...
jetzt sage ich mir immer "ich bin für sein glück nicht verantwortlich". ich habe versucht, ihn glücklich zu machen - und ich habe es nicht geschafft, weil ich an den dämonen, die ihn geplagt haben, nicht vorbei gekommen bin. der knackpunkt ist, dass man nur einen menschen glücklich machen muss - und das ist man selbst. ich kann einen anderen menschen nicht dafür verantwortlich machen, dass er sich einen haxen ausreißt, um mich glücklich zu machen, das muss ich schon selbst tun.
von demher können wir unseren exen wohl nur wünschen, dass sie ihr leben in den griff bekommen und den schlüssel finden, wie sie sich selbst glücklich machen können. bei meinem ex habe ich lange genug seine probleme zu meinen gemacht. und es hat noch länger gedauert, bis ich begriffen habe, dass es nicht meine aufgabe ist, seine probleme zu lösen - er ist ein mann und eigenverantwortlich. und man kann wohl stütze sein, aber man ist niemals die lösung.
und auch, wenn es noch so schwer fällt, manchmal muss man sie einfach am boden liegen lassen und sie nicht im vorfeld auffangen. denn erst, wenn man sieht, wie beschissen es ist, wenn man mit der nase im dreck liegt, erst dann hat man wahrscheinlich genug motivation, dass man bereit ist, es zu ändern...
Ja, das ist es wohl..
Es fühlte sich an, als hättest du ein verletztes Tier gefunden, aufgenommen, mühevoll gepflegt, bis es ihm besser ging, und bevor es ganz gesund war im Winter die Krücken weggenommen und in den kalten Winter hinausgeschickt.
Was da an Arbeit dahinter steckte, bis er mir vertrauen konnte, und ich komm mir hin und wieder so bös vor, weil ich als einziger Mensch, dem er halbwegs wirklich vertrauen konnte, bei dem er er selbst sein konnte, ihn quasi stehen hab lassen.
Und gleichzeitig will ich mir nicht mehr bös vorkommen.
Das schräge ist ja, dass er zehn Jahre älter ist als ich. Und trotzdem fühlt es sich eher an, als wäre er mein Adoptivkind oder so. Das ist wahrscheinlich auch der Knackpunkt. Jetzt bin ich einfach lieber mit einem Mann zusammen, der zwar technisch gesehen jünger ist als er, sich aber erwachsener anfühlt.
Bei dem ich eher das Gefühl hab, auf Augenhöhe zu sein, und der es nicht nötig hat, meinen Beschützinneninstinkt zu aktivieren.