Outing
Wenn ich meine Freunde fragen würde, wie sie mich sehen, würde wahrscheinlich genannt werden: lieb, witzig, loses Mundwerk, ist für jede Blödheit zu haben und gibt zuviel Geld für teure Schuhe aus. Vielleicht unterstellt mir der Eine oder Andere noch einen brauchbaren Musikgeschmack oder sonst eine Nettigkeit. Nach außen hin bin ich also eine coole Singlefrau. Diesen meinen Freunden muss ich heute ein Geständnis machen, ich hoffe, sie sind so großmütig und haben mich hinterher immer noch lieb – na ja, ich glaube schon, dass meine Freunde mich auch mit oder vielleicht sogar trotz meiner Fehler lieben.
…
Ich hab mir das Finale von „Dancing Stars“ angeschaut. Ich habe mit Paar Nummer 9 mitgefiebert und mitgezittert. Und ich habe eifrig mitgevotet. Mit beiden Handies….
Bis zum gestrigen Abend war ich ein absoluter ORF-Eigenproduktionsshows-Verweigerer - und stolz darauf! „Taxi Orange“ – geh bitte… wie peinlich ist das denn? „Starmania“ – bis jetzt hab ich nicht eine Folge davon gesehen. Einfach, weil ich nicht glaube, dass wahre Talente bei Casting-Shows gewinnen (und siehe, die Geschichte gibt mir Recht: Die Einzige, an die man sich von der ersten Staffel noch erinnert, ist Christina Stürmer – und die hat damals nicht gewonnen…). Ja, stimmt, den Lukas Perman aus der ersten Staffel hab ich in Romeo und Julia gesehen – der war aber nicht das Highlight des Musicals (das waren eher die tanzenden Sixpacks). Und „Dancing Stars“? Wenn ein Toni Polster in der ersten Staffel mit Grundschritten ins Finale kommt, nur weil seine diversen Fanclubs immer so eifrig mitvoten und es nicht aufs tänzerische Können ankommt, dann interessiert mich so etwas nicht. Denn dafür schlägt mein Herz zu sehr für’s Tanzen, schließlich habe ich ja auch so was wie die „kleine Matura“ (Absolvierung von 8 Schulstufen + 1 Jahr Tanzschule) gemacht. Außerdem habe ich mich insgeheim gefragt, nach welchen Kriterien der ORF die Teilnehmer an dieser Show ausgewählt hat. Nein, das ist definitiv nichts, was mich interessieren könnte.
Besonders genervt hat mich aber der Medien-Hype um diese Show: alle möglichen Zeitschriften zerreißen sich das Maul darüber, wer mit wem und ob’s zwischen irgendwelchen Paaren gefunkt hat – als ob mich interessieren würde, mit wem eine ehemalige Songcontest-Teilnehmerin ins Bett geht, um ihre kränkelnde Karriere wieder anzukurbeln. Was ich am Rande mitbekommen habe, ist, dass Peter L. Eppinger – Radiomoderator vom Ö3 Wecker – mittanzt. „Naja“ dachte ich mir „den armen Kerl werden’s zwangsrekrutiert haben, der hackelt ja für den ORF und wenn nicht genügend Promis mitmachen, werden sie halt das Personal verpflichten.“
Ich mag Eppinger – ist er doch jener Mann, mit dem ich morgens am Liebsten aufstehe (welcher Mann könnte das sonst von sich behaupten). Vielleicht ist ein Robert Kratky bei den Hörern populärer, aber in meiner Brust schlägt einfach ein Wiener Herz und ich kann mich für den zuag’rasten Charme eines Salzburgers einfach nicht so erwärmen (sorry, Robert, dafür steht dein Buch in meiner Leseliste). Mir ist schon klar, dass Österreich nicht an der Wiener Stadtgrenze endet und dass ein überregionaler Radiosender aus verschiedenen Bundesländern Moderatoren braucht, aber mir liegt der Ottakringer Schmäh halt um einiges mehr. Und ich habe mit Eppinger sogar etwas gemeinsam – er ist genauso Wassermann im Sternzeichen wie ich, klar, dass er mir da symphatisch ist. Aber deswegen „Dancing Stars“ anschauen? Naaaaaa…….
Meine Eltern hingegen sind Dancing-Stars-Fans der allerersten Stunde und schwärmen mir beim letzten Sonntagsessen vom Paso Doble vor, den der Eppi mit seiner Partnerin auf’s Parkett gelegt hat. Und dass dieses Paar zum allerersten Mal in der Geschichte von „Dancing Stars“ vor dem Finale die volle Punkteanzahl von der Jury bekommen hat. Da die Neugierde bekanntlich ein Hund ist und ich an besagtem Final-Freitag eh nichts Besseres vorhabe, mache ich es mir vor dem Fernseher bequem – umschalten kann ich ja immer noch… Nach Umschalten war mit aber nicht lange zumute, denn der Quickstep, den Peter L. mit seiner Partnerin Julia aufs Parkett gezaubert hat, macht mich kurz sprachlos. Gerade, als ich immer noch mit offenem Mund vor dem Fernseher sitze, klingelt mein Handy – Caro dran. „Was machst grad?“ fragt sie. Ich bin noch immer völlig beeindruckt von der Darbietung, die ich gerade gesehen habe und antworte „ich schau’ grad das Finale von ‚Dancing Stars’ – und ich hab mich soeben in den Peter L. Eppinger verliebt…“. Caro lacht auf der anderen Seite kurz und sagt nur „na perfekt für dich, der ist eh Single“. Sie persönlich fände es besser, wenn der Klaus Eberhartinger gewinnt.
Und so geschieht mit mir, was ich nie für möglich gehalten hätte: ich drücke mir die Daumen blau und vote via Handy eifrig mit – auf meiner nächsten Telefonrechnung wird mir Paar Nummer 9 entgegenlachen…
… leider hat all mein Einsatz nichts gefruchtet, und Peter L. ist mit seiner Partnerin Julia nur Zweiter geworden. Und – wieder sehr beeindruckend – er hat das von der sportlichen Seite her genommen und hat wahre Größe bewiesen, indem er sich für das Siegerpaar von ganzem Herzen gefreut hat.
Mein Ego hat an diesem Abend einen tiefen Schlag hinnehmen müssen – nix mit cooler Singlefrau, die über solchen Dingen steht, nein, ich bin doch ein Lemming, der mit der großen Masse der Österreicher mitläuft. Diese Schmach werde ich nur mit einem leckeren Cocktail wegstecken können – wie schaut’s aus, Peter, magst mitkommen?
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Ich hab mir das Finale von „Dancing Stars“ angeschaut. Ich habe mit Paar Nummer 9 mitgefiebert und mitgezittert. Und ich habe eifrig mitgevotet. Mit beiden Handies….
Bis zum gestrigen Abend war ich ein absoluter ORF-Eigenproduktionsshows-Verweigerer - und stolz darauf! „Taxi Orange“ – geh bitte… wie peinlich ist das denn? „Starmania“ – bis jetzt hab ich nicht eine Folge davon gesehen. Einfach, weil ich nicht glaube, dass wahre Talente bei Casting-Shows gewinnen (und siehe, die Geschichte gibt mir Recht: Die Einzige, an die man sich von der ersten Staffel noch erinnert, ist Christina Stürmer – und die hat damals nicht gewonnen…). Ja, stimmt, den Lukas Perman aus der ersten Staffel hab ich in Romeo und Julia gesehen – der war aber nicht das Highlight des Musicals (das waren eher die tanzenden Sixpacks). Und „Dancing Stars“? Wenn ein Toni Polster in der ersten Staffel mit Grundschritten ins Finale kommt, nur weil seine diversen Fanclubs immer so eifrig mitvoten und es nicht aufs tänzerische Können ankommt, dann interessiert mich so etwas nicht. Denn dafür schlägt mein Herz zu sehr für’s Tanzen, schließlich habe ich ja auch so was wie die „kleine Matura“ (Absolvierung von 8 Schulstufen + 1 Jahr Tanzschule) gemacht. Außerdem habe ich mich insgeheim gefragt, nach welchen Kriterien der ORF die Teilnehmer an dieser Show ausgewählt hat. Nein, das ist definitiv nichts, was mich interessieren könnte.
Besonders genervt hat mich aber der Medien-Hype um diese Show: alle möglichen Zeitschriften zerreißen sich das Maul darüber, wer mit wem und ob’s zwischen irgendwelchen Paaren gefunkt hat – als ob mich interessieren würde, mit wem eine ehemalige Songcontest-Teilnehmerin ins Bett geht, um ihre kränkelnde Karriere wieder anzukurbeln. Was ich am Rande mitbekommen habe, ist, dass Peter L. Eppinger – Radiomoderator vom Ö3 Wecker – mittanzt. „Naja“ dachte ich mir „den armen Kerl werden’s zwangsrekrutiert haben, der hackelt ja für den ORF und wenn nicht genügend Promis mitmachen, werden sie halt das Personal verpflichten.“
Ich mag Eppinger – ist er doch jener Mann, mit dem ich morgens am Liebsten aufstehe (welcher Mann könnte das sonst von sich behaupten). Vielleicht ist ein Robert Kratky bei den Hörern populärer, aber in meiner Brust schlägt einfach ein Wiener Herz und ich kann mich für den zuag’rasten Charme eines Salzburgers einfach nicht so erwärmen (sorry, Robert, dafür steht dein Buch in meiner Leseliste). Mir ist schon klar, dass Österreich nicht an der Wiener Stadtgrenze endet und dass ein überregionaler Radiosender aus verschiedenen Bundesländern Moderatoren braucht, aber mir liegt der Ottakringer Schmäh halt um einiges mehr. Und ich habe mit Eppinger sogar etwas gemeinsam – er ist genauso Wassermann im Sternzeichen wie ich, klar, dass er mir da symphatisch ist. Aber deswegen „Dancing Stars“ anschauen? Naaaaaa…….
Meine Eltern hingegen sind Dancing-Stars-Fans der allerersten Stunde und schwärmen mir beim letzten Sonntagsessen vom Paso Doble vor, den der Eppi mit seiner Partnerin auf’s Parkett gelegt hat. Und dass dieses Paar zum allerersten Mal in der Geschichte von „Dancing Stars“ vor dem Finale die volle Punkteanzahl von der Jury bekommen hat. Da die Neugierde bekanntlich ein Hund ist und ich an besagtem Final-Freitag eh nichts Besseres vorhabe, mache ich es mir vor dem Fernseher bequem – umschalten kann ich ja immer noch… Nach Umschalten war mit aber nicht lange zumute, denn der Quickstep, den Peter L. mit seiner Partnerin Julia aufs Parkett gezaubert hat, macht mich kurz sprachlos. Gerade, als ich immer noch mit offenem Mund vor dem Fernseher sitze, klingelt mein Handy – Caro dran. „Was machst grad?“ fragt sie. Ich bin noch immer völlig beeindruckt von der Darbietung, die ich gerade gesehen habe und antworte „ich schau’ grad das Finale von ‚Dancing Stars’ – und ich hab mich soeben in den Peter L. Eppinger verliebt…“. Caro lacht auf der anderen Seite kurz und sagt nur „na perfekt für dich, der ist eh Single“. Sie persönlich fände es besser, wenn der Klaus Eberhartinger gewinnt.
Und so geschieht mit mir, was ich nie für möglich gehalten hätte: ich drücke mir die Daumen blau und vote via Handy eifrig mit – auf meiner nächsten Telefonrechnung wird mir Paar Nummer 9 entgegenlachen…
… leider hat all mein Einsatz nichts gefruchtet, und Peter L. ist mit seiner Partnerin Julia nur Zweiter geworden. Und – wieder sehr beeindruckend – er hat das von der sportlichen Seite her genommen und hat wahre Größe bewiesen, indem er sich für das Siegerpaar von ganzem Herzen gefreut hat.
Mein Ego hat an diesem Abend einen tiefen Schlag hinnehmen müssen – nix mit cooler Singlefrau, die über solchen Dingen steht, nein, ich bin doch ein Lemming, der mit der großen Masse der Österreicher mitläuft. Diese Schmach werde ich nur mit einem leckeren Cocktail wegstecken können – wie schaut’s aus, Peter, magst mitkommen?
drewshine - 5. Mai, 11:06
eppingerl - 7. Mai, 21:01
Cocktail gerne!
Hi Du,
bin eben beim Surfen über Deinen Text gestolpert - habe eben sehr geschmunzelt.. nehme einen Tequila Sunrise!
Cocktail geht auf mich, dann lache ich Dir nicht nur auf Deiner Telefonrechnung entgegen.
Lieben Gruß
peter
Ps.:www.Peterleppinger.at
bin eben beim Surfen über Deinen Text gestolpert - habe eben sehr geschmunzelt.. nehme einen Tequila Sunrise!
Cocktail geht auf mich, dann lache ich Dir nicht nur auf Deiner Telefonrechnung entgegen.
Lieben Gruß
peter
Ps.:www.Peterleppinger.at
hmmm..
...
*regentropfen aus nasenloch schneuzt* *wieder zu sinnen kommt*
weißt was, machma doppeldate zum cocktailtrinken? du und der peter; ich und der markus kavka :D
bussal
*schmunzel* doppeldate klingt lustig - und wenn alle stricke reißen würden, könnten sich die zwei über musik unterhalten und wir zwei haben einfach so unseren spaß - je länger ich drüber nachdenk, umso besser gefällt mir die idee *zwinker*
busserl zurück!