Candyman
Es ist ja allgemein bekannt, dass Menschen unter Alkohol- oder Drogeneinfluss zu etwas – na, sagen wir mal eigenartigen – Handlungen im Stande sind. Aber Alkohol ist lange nicht das Einzige, das ein Mädchen von der Vernunft fern halten kann. Und auch Männern gelingt es nur selten, meine geistige Kapazität so wirkungsvoll zu vernebeln. Das Einzige, das mir bis zum heutigen Tag als zutiefst bewusstseinsverändernd bekannt war, sind Schuhe. Aber mit jedem Tag, den man lebt, wird man klüger. Und so bin ich heute dahinter gekommen, dass es noch etwas anderes gibt, das die Denkfähigkeit massiv runter setzt: Zucker…
Ich weiß, ich sollte keine Süßspeisen zu Mittag essen, aber die Nougatknödel mit Vanillesauce und ganz fett Staubzucker oben drauf, die’s heute in der Kantine gegeben hat, die waren einfach zuuuuuuuuu verlockend. Und weil ja morgen eh Feiertag ist und ich den Milchzuckerangriff zuhause in aller Ruhe auskurieren kann und ich schon so lange keine Mehlspeise mehr gegessen hab, und mir Caro gestern mit ihren Schilderungen über Maronischnitten vom „der Mann“ den Mund wässrig gemacht hat… Diät machen andere Leute, heute will ich genießen!
20 Minuten später überfällt mich die Erkenntnis wie ein Paukenschlag… Himmel, ist mir vielleicht schlecht. Und da Zucker bekanntlich hygroskopisch ist, hab ich binnen kürzester Zeit einen Brand, als ob ich die halbe Nacht durchgesoffen hätte – ich hab einen Zucker-Kater. Und wie’s bei einem Kater so üblich ist, bemitleidet frau sich ausgiebigst und kommt dabei auf die allerblödesten Ideen dieser Welt…
Das Kernproblem ist, dass ich – wenn mir übel ist – über Gott-und-die-Welt zu grübeln beginne. Ich weiß, das ist eine Eigenschaft, die ich mit der Hälfte der Weltbevölkerung – nämlich den Frauen – teile. Kein Mann, der nur halbwegs bei Sinnen ist, würde Exzessiv-Grübeln wie eine Frau betreiben (das sollte mal olympische Disziplin werden – da würde ich dann mit Stolz verkünden „dabei sein ist alles!“ – und ich wäre sicher Medaillenanwärterin). Ja, es muss herrlich sein, wenn man über ein y-Chromosom verfügt… Kann man das irgendwo bestellen, sozusagen als Nachbausatz für Frauen oder so ähnlich? Dumm, Google gibt dazu nichts her, anscheinend handelt es sich hierbei um eine Marktlücke. Ob sich die wohl vermarkten ließe? Und wen bräuchte man da wohl als Werbetestimonial? Vielleicht das Ehepaar Beckham, sozusagen als vorher-nachher Story…
Aber wie ist das mit den Männern, grübeln die gar nie? Spielen die nie was-wäre-wenn, und beschäftigen sich stundenlang mit den absurdesten Gedanken? Gerüchten zufolge neigen einige Männer dazu, Grübelambitionen – sobald sie aufkeimen – mit Vodka niederzukämpfen. Eine interessante Idee, stellt sich nur die Frage, wie die Männer das anstellen? Haben die im Keller einen Hektolitertank mit Vodka stehen, worauf sie jederzeit zugreifen können? Und braucht man für diese Lagerung eine Ausnahmegenehmigung der Magistratsabteilung, weil man ja brennbare Flüssigkeit aufbewahrt? Und wie lange macht eine Durchschnittsleber das mit…
Himmel, hab ich einen Durst… Und ich würde mittlerweile meine Seele für ein Kalbsparisersemmerl mit Emmentaler und einem Gurkerl verkaufen… Wo bleiben die verdammten Essiggurkerl, wenn man sie zum Überleben mal braucht?
Ja, überhaupt, die lieben Männer… Wenn man gerne einen hätte, dann sind sie unauffindbar und flüchten vor einem, aber wehe, wehe, wenn man dann mal einen gefunden hat, der sich nicht abschrecken hat lassen, dann kann man sich vor lauter Angeboten nicht mehr retten. Wie funktioniert das, wenn man als Frau auf der Suche ist, wird man dann von „plus“ auf „minus“ gepolt? Und sind alle Männer von vornherein negativ geladen, und ist dieses suchende-Frauen-von-sich-weisen in Wahrheit eine physikalische Reaktion – einfach, weil Minus und Minus einander abstossen? Und wo kann man sich bitteschön umpolen lassen?
Ja, wenn wir schon beim Umpolen sind: manchmal hab ich mich gefragt, wie das Leben wohl „vom anderen Ufer“ aus betrachtet aussehen würde. Wäre es komplizierter? Wäre es einfacher, weil man als Frau ja weiß, wie Frauen so ticken und wäre die Partnerinnenwahl leichter? Oder würde frau herausfinden, dass Frauen in Wahrheit doch nur kostümierte Männer sind…
Ja, kostümiert… Heute ist ja Halloween, wieder so eine neumodische Erscheinung, wo verkleidete Kinder und Jugendliche durch die Gegend ziehen und mit Randale drohen, wenn ihre Forderung nach „Süßes, sonst gibt’s Saures“ nicht erfüllt wird. Saures… ob die Nachbarkids heute wohl Essiggurkerl mithaben werden? Und könnte ich süßes Gummiklumpert gegen Essiggurkerl tauschen? Meine Gedanken drehen sich mittlerweile nur noch um Essiggurkerl. Und um Männer. Das wäre ja mal eine Anmache: zum ersten Date bringt er statt Rosen ein Glas Efko mit (hoffentlich die Piccolo-Delikatessgurkerl, die krachen immer so schön, wenn man reinbeißt). Bleibt nur zu hoffen, dass dieses Date von keinem aus dem Freundeskreis beobachtet wird, sonst ist die nächste Frage, die man mit ziemlicher Sicherheit zu hören bekommt „und, wann ist’s bei euch soweit?“.
Ächz, der Durst wird immer schlimmer – gegen meinen Mund ist die Wüste Gobi ein Feuchtbiotop. Wenn ich die Wasserflasche an meine trockenen Lippen setze, hab ich einen Zug wie eine Doppelabwasch. Lieber Himmel, wie viel Zucker war in diesem Klumpert drin? Und wie krieg ich den möglichst rasch wieder aus dem Körper raus? Oder kann ich ihn irgendwie neutralisieren?
Während ich über die Neutralisation des gemeinen Haushaltszuckers sinniere (Essiggurkerl, Essiggurkerl!!!), fällt mir auf, dass dessen Wirkung langsam, aber sicher abebbt und ich im Zeitlupentempo wieder zu Sinnen komme… Und mich über die Anreihung völlig sinnfreier Sätze wundere, die mir da vom Bildschirm entgegen lachen. War das wirklich alles ich? Wow – kleiner Einsatz, supergroße Wirkung… ich sollte mir wohl Zuckerverbot auferlegen…und beten, dass Zucker am nächsten Tag keine Kopfschmerzen hervorruft...
Ich weiß, ich sollte keine Süßspeisen zu Mittag essen, aber die Nougatknödel mit Vanillesauce und ganz fett Staubzucker oben drauf, die’s heute in der Kantine gegeben hat, die waren einfach zuuuuuuuuu verlockend. Und weil ja morgen eh Feiertag ist und ich den Milchzuckerangriff zuhause in aller Ruhe auskurieren kann und ich schon so lange keine Mehlspeise mehr gegessen hab, und mir Caro gestern mit ihren Schilderungen über Maronischnitten vom „der Mann“ den Mund wässrig gemacht hat… Diät machen andere Leute, heute will ich genießen!
20 Minuten später überfällt mich die Erkenntnis wie ein Paukenschlag… Himmel, ist mir vielleicht schlecht. Und da Zucker bekanntlich hygroskopisch ist, hab ich binnen kürzester Zeit einen Brand, als ob ich die halbe Nacht durchgesoffen hätte – ich hab einen Zucker-Kater. Und wie’s bei einem Kater so üblich ist, bemitleidet frau sich ausgiebigst und kommt dabei auf die allerblödesten Ideen dieser Welt…
Das Kernproblem ist, dass ich – wenn mir übel ist – über Gott-und-die-Welt zu grübeln beginne. Ich weiß, das ist eine Eigenschaft, die ich mit der Hälfte der Weltbevölkerung – nämlich den Frauen – teile. Kein Mann, der nur halbwegs bei Sinnen ist, würde Exzessiv-Grübeln wie eine Frau betreiben (das sollte mal olympische Disziplin werden – da würde ich dann mit Stolz verkünden „dabei sein ist alles!“ – und ich wäre sicher Medaillenanwärterin). Ja, es muss herrlich sein, wenn man über ein y-Chromosom verfügt… Kann man das irgendwo bestellen, sozusagen als Nachbausatz für Frauen oder so ähnlich? Dumm, Google gibt dazu nichts her, anscheinend handelt es sich hierbei um eine Marktlücke. Ob sich die wohl vermarkten ließe? Und wen bräuchte man da wohl als Werbetestimonial? Vielleicht das Ehepaar Beckham, sozusagen als vorher-nachher Story…
Aber wie ist das mit den Männern, grübeln die gar nie? Spielen die nie was-wäre-wenn, und beschäftigen sich stundenlang mit den absurdesten Gedanken? Gerüchten zufolge neigen einige Männer dazu, Grübelambitionen – sobald sie aufkeimen – mit Vodka niederzukämpfen. Eine interessante Idee, stellt sich nur die Frage, wie die Männer das anstellen? Haben die im Keller einen Hektolitertank mit Vodka stehen, worauf sie jederzeit zugreifen können? Und braucht man für diese Lagerung eine Ausnahmegenehmigung der Magistratsabteilung, weil man ja brennbare Flüssigkeit aufbewahrt? Und wie lange macht eine Durchschnittsleber das mit…
Himmel, hab ich einen Durst… Und ich würde mittlerweile meine Seele für ein Kalbsparisersemmerl mit Emmentaler und einem Gurkerl verkaufen… Wo bleiben die verdammten Essiggurkerl, wenn man sie zum Überleben mal braucht?
Ja, überhaupt, die lieben Männer… Wenn man gerne einen hätte, dann sind sie unauffindbar und flüchten vor einem, aber wehe, wehe, wenn man dann mal einen gefunden hat, der sich nicht abschrecken hat lassen, dann kann man sich vor lauter Angeboten nicht mehr retten. Wie funktioniert das, wenn man als Frau auf der Suche ist, wird man dann von „plus“ auf „minus“ gepolt? Und sind alle Männer von vornherein negativ geladen, und ist dieses suchende-Frauen-von-sich-weisen in Wahrheit eine physikalische Reaktion – einfach, weil Minus und Minus einander abstossen? Und wo kann man sich bitteschön umpolen lassen?
Ja, wenn wir schon beim Umpolen sind: manchmal hab ich mich gefragt, wie das Leben wohl „vom anderen Ufer“ aus betrachtet aussehen würde. Wäre es komplizierter? Wäre es einfacher, weil man als Frau ja weiß, wie Frauen so ticken und wäre die Partnerinnenwahl leichter? Oder würde frau herausfinden, dass Frauen in Wahrheit doch nur kostümierte Männer sind…
Ja, kostümiert… Heute ist ja Halloween, wieder so eine neumodische Erscheinung, wo verkleidete Kinder und Jugendliche durch die Gegend ziehen und mit Randale drohen, wenn ihre Forderung nach „Süßes, sonst gibt’s Saures“ nicht erfüllt wird. Saures… ob die Nachbarkids heute wohl Essiggurkerl mithaben werden? Und könnte ich süßes Gummiklumpert gegen Essiggurkerl tauschen? Meine Gedanken drehen sich mittlerweile nur noch um Essiggurkerl. Und um Männer. Das wäre ja mal eine Anmache: zum ersten Date bringt er statt Rosen ein Glas Efko mit (hoffentlich die Piccolo-Delikatessgurkerl, die krachen immer so schön, wenn man reinbeißt). Bleibt nur zu hoffen, dass dieses Date von keinem aus dem Freundeskreis beobachtet wird, sonst ist die nächste Frage, die man mit ziemlicher Sicherheit zu hören bekommt „und, wann ist’s bei euch soweit?“.
Ächz, der Durst wird immer schlimmer – gegen meinen Mund ist die Wüste Gobi ein Feuchtbiotop. Wenn ich die Wasserflasche an meine trockenen Lippen setze, hab ich einen Zug wie eine Doppelabwasch. Lieber Himmel, wie viel Zucker war in diesem Klumpert drin? Und wie krieg ich den möglichst rasch wieder aus dem Körper raus? Oder kann ich ihn irgendwie neutralisieren?
Während ich über die Neutralisation des gemeinen Haushaltszuckers sinniere (Essiggurkerl, Essiggurkerl!!!), fällt mir auf, dass dessen Wirkung langsam, aber sicher abebbt und ich im Zeitlupentempo wieder zu Sinnen komme… Und mich über die Anreihung völlig sinnfreier Sätze wundere, die mir da vom Bildschirm entgegen lachen. War das wirklich alles ich? Wow – kleiner Einsatz, supergroße Wirkung… ich sollte mir wohl Zuckerverbot auferlegen…und beten, dass Zucker am nächsten Tag keine Kopfschmerzen hervorruft...
drewshine - 31. Okt, 16:18